Das natürliche Vorbild der Biogasproduktion ist das Verdauungssystem von Wiederkäuern, z.B. Kühen. Damit Biogas für den Menschen nutzbar wird, muss es jedoch in größeren Mengen hergestellt und gesammelt werden. Eine technische Umsetzung zur Biogasproduktion nennt man Biogasanlage. Eine mögliche Umsetzung wird in unserem Rundgang und in folgender Abbildung erläutert.
1 | Fahrzeugwaage | 9 | Pumpenhaus |
2 | befestigter Vorplatz | 10 | Fermenter II |
3 | Fahrsilo I | 11 | Nachgärer |
4 | Fahrsilo II | 12 | Gärproduktlager |
5 | Feststoffeintrag | 13 | BHKW- & Steuerhaus |
6 | Betankungsplatz | 14 | Trafostation |
7 | Güllevorbehälter | 15 | Sedimentationsbecken |
8 | Fermenter I | 16 | Wall |
Das Substrat wird täglich in den sog. Feststoffeintrag (5) eingebracht.
Aus diesem und einem Behälter für flüssiges Substrat (7) werden festgelegte
Mengen automatisch in einen Fermenter geführt.
Um immer flexibel zu sein und sich den Gegebenheiten anpassen zu können, nutzt die
Bioeneergie Bassen GmbH & Co. KG zwei Fermenter (8)(10) parallel.
In den Fermentern findet der Großteil
der Gärprozesse statt. Durch Luftabschluss, Heizen, regelmäßiges Durchrühren
und die passende Fütterung
werden optimale Umweltbedingungen für die methanbildenden Mikroorganismen geschaffen.
Aufgrund der hydraulischen Eigenschaften der Fermenter wird teilweise unvergorenes Substrat aus den
Fermentern ausgespült. Deshalb wird ein sog. Nachgärer (11) nachgeschaltet. Er ist prinziepiell genause
aufgebaut wie die Fermenter. Seine Augabe ist es, das Substrat so lange zurück zu halten,
bis es optimal ausgenutzt ist.
Dann kommt das Substrat in das sog. Gärproduktlager (12) oder kurz Endlager.
Dort wird das genutzte Substrat zwischengelagert, bis es als wertvoller Dünger genutzt wird.
Alle Behälter dieser Gärstrecke sind gasdicht ausgeführt, sind Druck- und Temperaturüberwacht und
enthalten Notsysteme und Überwachungseinrichtungen die Qualität und Sicherheit sicherstellen.
Das entstandene Biogas wird ständig auf seine Zusammensetzung hin kontroliert, gereinigt, entfeuchtet und in das Blockheizkraftwerk (BHKW) in einem separaten Gebäude (13) geleitet. Das BHKW ist ein Verbrennungsmotor, der das Biogas verbrennt und in Bewegungsenergie umwandelt. Diese wird über einen Generator in Strom umgewandelt. Als Nebenprodukt fällt die Abwärme des Motors an. Sie wird teilweise genutzt um Fermenter und Nachgärer auf einem optimalen Temperaturniveau zu halten. Ein anderer Teil der Wärme wird genutzt, um Gewächshäuser und Verkaufsräume der angrenzenden Gärtnerei Fricke zu heizen.